Kapelle Bürgle

Der Weiler Bürgle gehört zum Gemeindeteil Markt Wald und hat seinen Namen von einem früheren Schloss (“Zum Pürgel”, “Bürglin”), das erstmals 1474 urkundlich erwähnt wird. Die Reste eines Burgstalles sind noch heute zu erkennen.

Die Kapelle liegt unmittelbar an der Gemeindestraße in Richtung Oberneufnach. Sie hat keine Messlizenz und stammt nach den Fensterformen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Altar dürfte 1760 entstanden sein. Der kleine, flach gedeckte Raum mit dreiseitigem Schluss besitzt in den Schrägseiten kleine Rechteckfenster, in den Längswänden je ein eingezogenes rundbogiges Fenster. Das Dach mit schräg vorkragenden, profilierten Sparrenköpfen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trägt über dem Westgiebel den Dachreiter auf drei durch Rundbogen verbundenen Konsolen, mit quadratischem Sockelgeschoss sowie schlankem, achteckigen, Oberteil mit schmalen Rundbogenöffnungen im Norden und Süden, profiliertem Karniesgesims und Spitzhelm.

Im Rahmen der Dorferneuerung wurde die Kapelle in den letzten Jahren von Grund auf saniert. Kreisheimatpfleger Toni Mayer und die Markt Walder Kirchenmalerin Petra Stefan-Kunz standen hierfür mit ihrem Sachverstand zur Seite. Neben staatlichen und gemeindlichen Zuschüssen ermöglichten vor allem Bürgerinnen und Bürger aus Bürgle mit rund 1000 freiwilligen Arbeitstunden die gründliche Sanierung, die ihren Abschluss mit der Segnung der Kapelle am 1. Mai 2004 fand. Die wertvollen hölzernen Heiligenfiguren (teilweise aus dem 16. bzw. 18. Jahrhundert stammend) des Hl. Sebastian, des Hl. Joseph, des Hl. Nepomuk und des Hl. Joachim, der Mater Dolorosa und der thronenden Gottesmutter erstrahlen seither ebenfalls in neuem Glanz. 15 wertvolle alte Kreuzwegbilder konnten durch Spenden aus der Bevölkerung wieder hergestellt werden.